Kundgebung »Solidarität statt BAMF«

protest 2017

20. Juni, 14.00 Uhr Bundesinnenministerium, Alt-Moabit 140

Aufruf an alle Kolleg:innen, Kursträger und deren Mitarbeiter:innen, Migrant:innen- und Geflüchteten-Initiativen.

Der Druck auf Geflüchtete steigt, das Innenministerum und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ziehen mit mehr Zwang, Kontrollen und Repression die Zügel an. Das BAMF ist unter Federführung der CDU/CSU ein Ausdruck und der Vollstrecker des Rechtsrucks in Deutschland.
Aber gleichzeitig regt sich auf verschiedenen Ebenen Widerstand. Am 20. Juni, dem internationalen Tag der Geflüchteten, wollen wir daran anknüpfen: Wir wollen verschiedene Missstände anprangern und gemeinsam dagegen protestieren.

Im ersten Halbjahr 2018 haben fast 8.000 sogenannte Integrationskurse begonnen. Das Interesse an der deutschen Sprache als Schlüssel zur gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe bleibt weiterhin hoch. So bemühen sich über 20.000 DaF/DaZ-Dozent:innen im Auftrag des Innenministeriums / BAMF um eine hochqualitative, teilnehmerorientierte Sprachvermittlung.
Das BAMF legt uns Dozent:innen jedoch immer wieder Steine in den Weg. Die derzeitige intransparente Organisation der Kurse und die verschärften Regelungen verlangsamen den Lernprozess, sind unnötig bürokratisch, verunsichernd und berücksichtigen die Lebensrealität der Teilnehme:innen nicht.
Das Ignorieren der täglichen Erfahrungswerte der Dozent:innen, die häufige Überforderung der Teilnehmer:innen als auch die Überlastung der Kursträger durch ein starres Verwaltungssystem sind an der Tagesordnung. Ineffektive, die Arbeit belastende und am Ziel vorbeigehende Kontrollen werden weiter verschärft und der Druck in den Kursen nimmt weiter zu.
Wir wollen am Weltflüchtlingstag deutlich machen, dass wir die für das Lernen kontraproduktiven Kontrollen und Sanktionen seitens des BAMF nicht weiter hinnehmen wollen. Wir sind gegen ein repressives Kursklima, gegen generelle Verdächtigungen und gegen ein absurd bürokratisches Prozedere bei der Organisation und Durchführung der Kurse. Wir sind für Freude am Lernen und Unterrichten, für Selbststimmung und für die Chance auf eine realistische Lebensperspektive der Teilnehmer:innen.
Wir fordern:

  • eine transparente, am Menschen orientierte Verwaltung der Integrationskurse.
  • Integrationskurse, die den spezifischen Lern- und Lebenssituationen der Teilnehmer:innen realistisch Rechnung tragen.
  • die Berücksichtigung unserer Lehrerfahrungen im Bildungsangebot.

Freie Dozent:innen, Berlin

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